Vor drei Jahren gestand Saxophonist Randy Brecker noch im AUDIO-Interview (2/1988), ihm fehle die Erfahrung mit dem "Electric Wind Instrument", einem Synthesizer für Bläser. Das hat sich geändert. In fünf Nummern stehen die piepsigen Sounds des Synthesizers der Raffinesse von Breckers Spiel auf dem Saxophon in nichts nach. Dabei prägt Peep der Kontrast aus EWI-Kürzeln und kernigen Saxophon-Improvisationen, während sich in Escher Sketch Funk-Groove und Jazz-Shuffle überlagern - das Stück heißt zu Recht im Untertitel A Tale Of Two Rhythmus. Im neunminütigen Minsk entwickelt sich aus einer schwebenden Einleitung ein dichtes, mystisches Geflecht; andererseits wirkt Ode To The Doo Day durch eine Fülle im Untergrund wimmelnder Rhythmen heiter. In diesen vier Nummern sowie dem afro- kubanisch unterlegten Dogs In The Wine Shop bläst Brecker Tenorsaxophon und EWI. Die Ballade Never Alone dagegen gewinnt ihren Reiz aus dem Klangfarbenreichtum des Naturinstruments und Quiet City aus den Wellenbewegungen der Begleitung. Mit dem beschwingten, elektronikfreien The Meaning Of The Blues klingt die sehr klar aufgenommene Disc aus - ein Meisterwerk. (Audio)
Tracklisting:
1. Escher Sketch
2. Minsk
3. Ode To The Doo Da Day
4. Never Alone
5. Peep
6. Dogs In The Wine Shop
7. Quiet City
8. The Meaning Of The Blues
Recorded 1990.