Lajos Dudas (cl), Philipp van Endert (g), Martin Gjakonovski (b), Kurt Billker (dr), Gerd Dudek (ss,fl)
Tracklisting:
1. Bouree, BWV 966 (5:48)
2. Sunday afternoon (5:50)
3. The lady is a tramp (6:19)
4. All of me (3:36)
5. Folksong (7:46)
6. Journey to Recife (5:12)
7. Like sonny (5:15)
8. I'll remember april (5:33)
9. Filthy McNasty (4:56)
10. Bagpiper (8:11)
Recorded Januar 2002.
Released 2002.

In diesem Jahr feiert Lajos Dudas seinen 60. Geburtstag, steht seit über 40 Jahren auf ungezählten Bühnen. Als aktiver Musiker hat er schon mit allen Grössen des europäischen Jazz gespielt. Der gebürtige Ungar (seine Name spricht sich "Lajosch Dudasch") wohnt heute in Neuss, von wo aus er immer wieder zu Konzerten und Tourneen aufbricht. Ein ebenso wichtiges Element seiner musikalischen Aktivität sind aber auch die Komposition sowohl jazzorientierter als auch klassischer Literatur (seine "Grundausbildung" genoss er am Bela Bartok Konservatorium zu Budapest) und seine mittlerweile fast 30 Jahre währende Tätigkeit als Lehrer an der Musikschule in Neuss. Da verwundert es nicht, dass er heute in allen einschlägigen Jazzpublikationen vertreten ist, vom Guiness Jazz Lexikon bis Rowohlt´s Jazz Lexikon und J.E. Behrendts "Jazzbuch". Griff Lajos Dudas früher gelegentlich zum Tenorsaxophon (seinem ehemals ersten Instrument), so konzentriert er sich heute vollständig auf die Klarinette. Zu unrecht ist dieses Instrument in der Beliebtheitsskala der Musiker und Jazzhörer in den letzten Jahren weit abgestiegen. Auch diese CD von Lajos Dudas belegt wieder, dass die Klarinette einen weit höheren Stellenwert verdient hätte: die möglichen Klangfarben reichen von eigenwillig, manchmal sogar etwas sperrig bis zu einem einem weichen, einschmeichelnden Sound - die ganze Bandbreite wird beherrscht von Dudas, der eine Renaissance der Klarinette als Jazzinstrument auslösen könnte.
So konstant Dudas an seinem Instrument festhält und es bis zur Perfektion beherrscht, so zuverlässig bleibt er bei der Auswahl seiner Sidemen. Seit etlichen Jahren spielt er auf Bühnen und in Studios mit Gerd Dudek (ss/fl), einem der grossen deutschen Vertreter an seinen Instrumenten, Philipp van Endert (g) und Kurt Billker (dr). Einziger "Neuling" ist Martin Gjakonovski (b), der sich blendend einführt. Diese langen Jahre der Zusammenarbeit (selbst der Aufnahmeleiter, Ansgar Ballhorn, sorgt seit vielen Jahren für die Produktionsqualität) bewirken eine Homogenität, wie man sie in Zeiten ständig wechselnder Besetzungen und Aufnahmeorte nur noch selten findet. Die Titel auf "Nightlight" zeigen die ganze stilistische Bandbreite von Lajos Dudas, vom Opener (eine Bearbeitung des Bourree von J.S. Bach) über 3 eigene Kompositionen bis hin zu Standards von Bill Evans, John Coltrane, Horace Silver - mit neuen und überraschenden Arrangements - hören Sie selbst!