ORF BSIN04010129

Corti, Axel - Das war der Schalldämpfer- von Axel Corti Vol. 2

CD / HöRSPIEL UND FEATURE
Das war der Schalldämpfer- von Axel Corti Vol.2
Aus dem umfangreichen Archiv des niederösterreichischen Konditors Stefan Weiss (250 Sendungen aus dem Jahren 1986 bis 1993) bringt Ö1 nun wieder einige Folgen des sonntäglichen "Schalldämpfers" auf CD heraus. - " Für alle, die wenigstens ein wenig erahnen können, worum es Axel Corti ging..." so Stefan Weiss.
Die Auswahl reicht von Überlegungen am Sonntag der Wiener Gemeinderatswahl am 8.11.1987 bis zu den Dreharbeiten zur Verfilmung von Joseph Roths Roman Radetzkymarsch (Axel Corti starb vor Drehschluss).Obwohl sich Axel Corti in fast allen Sendungen mit dem Tagesgeschehen und zeitspezifischen Problemen auseinandergesetzt hat,erstaunt es heute, wie wenig sich in manchen Dingen geändert hat.
Tracklist:
1. Signation "Schalldämpfer" von Bert Breit
2. Ich hab die Wahl - 8.11.1987
3. Wahrsagen im Fernsehen - 30.4.1989
4. Von Aufhebern und Habsburgern - 30,6.1991
5. Zivilcourage ohne Schlüssel - 5.1.1992
6. Sozialistischer Realismus - 21.6.1992
7. Privatpolizeien - 19.7.1992
8. Der junge Peer Gynt - 18.4.1993
9. Radetzkymarsch - 20.6.1993
10. Signation "Schalldämpfer" von Bert Breit

Wieder ertönt die Signation des Schalldämpfers, und man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit, als Axel Cortis unverwechselbare wöchentliche Audiokolumne sonntags um die Mittagszeit aus dem Radio erklang.
Für etwa zehn Minuten verführte Axel Corti uns, seinen kritischen Gedanken, seinen eleganten Wortverspielt-heiten und Verblümtheiten zu lauschen. Seiner kritischen Intelligenz entging keine Schweinerei, keine Nieder-tracht, keine Barbarei. Wie die Auswahl auf dieser CD beweist, setzte er sich in der für ihn typischen Art und Weise und mit seiner einprägsamen Stimme mit den unterschiedlichsten Themen auseinander - so wunderte er sich über Fernsehformate in Italien, die inzwischen längst auch bei uns Einzug gehalten haben. Oder er forderte uns unmissverständlich auf, unser Wahlrecht zu nutzen und für unsere berzeugungen einzustehen.
Und ist dabei nach all den Jahren zeitlos aktuell.
Aktuell ist er auch, wenn er Überlegungen anstellt, ob es gut wäre, das Heer und die Exekutive zu privatisieren. Er zeigt in ein paar Nebensätzen die Abhängigkeit des Kulturbetriebs von Politik und Geld auf.
Und auch darin hat sich bis heute nichts geändert. Er hinterfragt den sozialistischen Realismus anhand einer Anekdote. Und lässt uns an einem Drehtag für seinen letzten Film "Radetzkymarsch" teilhaben.
Stefan Weiss, Oktober 2012.
Price: 18,10 EUR