Amadeo BSIN04583519

Vienna Art Orchestra - Chapter II

Tracklist:
1. Sizilianische Eröffnung
2. Chapter II
3. Blue loop play
4. Realta (Allen Dienstverweigerern gewidmet)
5. Response from an outstanding horn
6. One fish, why not?
7. The aspect of social drumming
8. Incubi et succubi
Released 1991.

Reviews:
Das Vienna Art Orchestra ist in die Pubertät gekommen. Nach 13 Jahren kreativer Zusammenarbeit verlassen Musiker wie Lauren Newton, Wolfgang Puschnig, Roman Schwaller, Jon Sass und Wolfgang Reisinger das gemeinsame Haus und gehen ihre eigenen künstlerischen Wege. Am Konzept änderte Orchester-Chef Mathias Rüegg, Wahl-Wiener aus der Schweiz, aus diesem Anlaß nichts. Noch immer verwebt er in unnachahmlicher Vienna-Art aus- komponierte Partien mit den Beiträgen seiner Solisten. Rechtzeitig hat Rüegg dafür gesorgt, daß sein Ensemble nicht ausblutet. Mit dem Sopran der erst 23jährigen Kölnerin Alexandra Naumann wird das Orchester wieder jünger. Auch Thomas Alkier, ein Schlagzeuger mit Rock-jazzerfahrung, ist noch kein Gruftie. Zusammen mit dem E-Baß von Heiri Kaenzig sorgt er für fast teeniehafte Ausflüge auf den Dancefloor und in rockige Gefilde - pubertär zwar, aber schön. Und Gast Joseph Bowie verschob seine Defunkt- Tournee, um mit Gesangseinlagen und verzerrten Posaunensounds ein paar dirty und funky notes einzustreuen - eine Herausforderung, die den Wiener "Klassikern" einiges an Flexibilität abverlangte. "Chapter II" wurde während einer Europatournee im November 1990 aufgenommen - ein Mischnitt in sehr guter klanglicher Qualität, der den Live-Charakter nicht ver- leugnet: Man hört die Spielfreude der 15 Beteiligten, aber auch mal ein unausgereiftes Solo. "Chapter II" ist wieder eine neue und spannende Folge aus dem großen Vienna-Fortsetzungs-Roman. (© Stereoplay – Stereoplay)

Ein neues Kapitel in der Geschichte dieses unorthodoxen Vereins: Sechs Mitglieder sind neu. Aber just das macht den Reiz des Live-Mitschnitts aus. Natürlich fragt sich der Fan: Kann Alexandra Naumann die Stimme Lauren Newtons, Markenzeichen der Band, ersetzen? Sie kann. Ihr Sopran ist runder und weicher, was den Soli in One Fish bestens bekommt, ihre Treffsicherheit bei irren Sprüngen im Unisono mit Bläsern ebenso frap- pierend. Klaus Dickbauer (Klarinette) gibt in Response überzeugenden Einstand, pendelnd zwischen Jimmy Giuffres Hirtenmusik und Buddy DeFrancos Hochseilartistik. Neuen Touch erhält das Klangbild durch Rudi Bergers Fiedelkünste: Er sorgt im rockigen Aspect Of Social Drumming, wo sich Schlagmann Thomas Alkier als neuer Einheizer empfiehlt, für elek- trisierende Furore. Ansonsten ist dieses Kapitel die logische Fortsetzung des vorigen. Es wird nicht einfach drauflosimprovisiert, die individuellen Soli sind eingebettet in raffinierte Arrangements des Chefs Mathias Rüegg, der den Hörer gern foppt: Incubi läßt nach Walzer- und Free-Jazz-Parodie alles andere als markigen Blues erwarten. Es darf gelacht werden. (© Audio – Audio)
Price: 18,90 EUR