Warner Classics BSIN02767230

Rattle, Simon / Berliner Philharmoniker - Silversterkonzert 2007 - Bilder Einer Ausstellung

Composer: Modest Mussorgsky, Alexander Borodin

Livemitschitt des Silvesterkonzerts 2007 aus der Berliner Philharmonie.
Farbenprächtiges russisches Finale Simon Rattles Silvesterkonzert 2007 Bevor am Silvesterabend die Korken der Champagnerflaschen knallen und atemberaubendes Feuerwerk den Himmel verzaubert, gibt es nichts Schöneres als klassische Musik zu hören: Vor der Harmonie der Farben beim traditionellen Feuerwerk genießt man die Harmonie klassischer Klänge.
Für eines der spektakulärsten Silvesterkonzerte überhaupt sorgen seit Jahrzehnten die Berliner Philharmoniker. Seit 31 Jahren wird das Ereignis regelmäßig live im ZDF übertragen. Und wenn an diesem 31. Dezember der Chef der Berliner, Simon Rattle, ans Pult tritt und den Dirigentenstab erhebt, geht ein ganz besonderes Jahr in der Geschichte des Orchesters zu Ende: das Jahr seines 125-jährigen Bestehens.
Russische Romantik steht im Mittelpunkt des diesjährigen Konzertprogramms – und damit ein Repertoire, das schon immer einen ganz besonderen Reiz auf das Publikum ausübte: Modest Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, Alexander Borodins Sinfonie Nr. 2 und die mitreißenden Polowetzer Tänze aus Borodins Oper Fürst Igor sind farbenprächtige Juwelen des Klassik-Reperzoires – in allen Schattierungen der Orchesterpalette leuchtend und damit ein herrlicher Vorgeschmack auf das mitternächtliche Feuerwerk, das dann das neue Jahr landauf, landab festlich begrüßt. Russische Romantik mit weltumspannender Wirkung.
Der Livemitschnitt des Berliner Silvesterkonzerts verspricht ein ähnlicher Publikumsrenner zu werden wie Rattles Silvesteraufnahme der Carmina Burana vom Dezember 2004 oder das ein Jahr zuvor entstandene Album mit großen Jazzfavoriten. Die Werke der russischen Romantik sind von ausdruckstarken Klanglandschaften, von ungezügelter Wildheit, von Leidenschaft, Bildhaftigkeit und großen Emotionen geprägt. Trotz der Verpflichtung gegenüber den Wurzeln russischer Volksmusik vereinen sie alle Register des klassischen Orchesters und besitzen in ihrer Ausstrahlung geradezu eine weltumspannende Wirkung. Kein Wunder, dass das Silvesterkonzert via Fernsehen nicht nur in Deutschland (im ZDF) und Österreich zu erleben sein wird, sondern auch im fernen Japan – als Neujahrsgruß aus der deutschen Weltstadt rund um den Globus.
Von der „Baba Yaga“ ins russische Hinterland Modest Mussorgskys Bilder einer Ausstellung, das wohl bekannteste Klanggemälde russischer Herkunft, wurde erst in einer Bearbeitung zum Welterfolg: Ursprünglich als Klavierwerk komponiert, verwandelte der französische Klangmagier Maurice Ravel den Zyklus in die Version, die wir heute kennen – und deren Popularität auch viele andere Musiker zu Arrangements gereizt hat, unter anderem die Pop-Gruppe „Emerson, Lake & Palmer“. Anlass der Komposition war eine Gedächtnisausstellung für Mussorgskys 1873 verstorbenen Freund Viktor Hartmann. Die Aquarelle und Zeichnungen des Malers und Architekten inspirierten den Komponisten zu einem einzigartigen Stück Programmmusik: da findet sich der groteske Zwerg „Gnomus“ neben der verwunschenen Ritterburg, der Tanz der frisch geschlüpften Küken steht neben der Schilderung des Markttreibens in Limoges, der schwere Ochsenkarren „Bydlo“ quält sich durch die Weite der russischen Landschaft, in der auch die Hütte der Hexe „Baba Yaga“ steht. Weiter geht es durch die Katakomben, und dazwischen schildert Mussorgsky immer wieder mit einer „Promenade“ den Weg des flanierenden Betrachters durch die verschiedenen Stationen dieser Ausstellung.
Alexander Borodins Polowetzer Tänze entführen das Publikum in die Regionen, in denen Russland an Asien grenzt. Das großangelegte Ballett aus seiner Oper Fürst Igor hat unabhängig von dem Zusammenhang mit dem Bühnenwerk längst eine eigene Karriere auf den Konzertpodien der Welt vorzuweisen. Die großen, von slawischer Seele geprägten Melodien, die Orchesterfarben und die wilden, ekstatischen Rhythmen dieser Musik prägen auch Alexander Borodins zweite Sinfonie, in der Borodin Visionen von altslawischer Kriegsszenen und Feste heraufbeschwört.
Released 2008.
Price: 19,90 EUR